(22.04.2015)

Der LBS - Landesverband Bayerischer Spediteure e.V. setzt sich nachdrücklich für den Bau der dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen ein. Dem Münchner Flughafen kommt nicht nur im Passagierbereich, sondern auch in der Luftfracht eine wichtige Drehkreuzfunktion zu. Die Speditions- und Logistikbranche ist als drittgrößte Branche in Deutschland ein zentraler Wirtschaftsbereich und Garant für Arbeitsplätze. Wesentliche Industriezweige sind beispielsweise für die Just-In-Time-Produktion auf Spitzenlogistik angewiesen.

„Für einen Wirtschaftsstandort der Spitzenklasse ist eine leistungsstarke Infrastruktur zwingend erforderlich und dazu gehört auch ein Münchner Flughafen, der nicht durch Kapazitätsgrenzen beschränkt ist", sagt Edina Brenner, Geschäftsführerin des LBS.

„Ansonsten ist zu befürchten, dass sich langfristig global agierende Speditions- und Logistikunternehmen bei ihrer zukünftigen Standortwahl gegen München und für wachstumsfreundliche Flughäfen wie beispielsweise Istanbul oder Dubai entscheiden", so Brenner weiter: „Logistik agiert international und nicht in nationalen Grenzen".

Der Flughafen ist ein zentraler Jobmotor in der Region und einer der größten Arbeitsstätten in Bayern. Aber schon seit zehn Jahren wird am Münchner Flughafen am Rande der Kapazitätsgrenze geflogen. Anfragen nach zusätzlichen Starts und Landungen müssen teilweise abgewiesen werden. Auch die Zahlen im Frachtbereich sprechen eine eindeutige Sprache für den Flughafenausbau: Seit der Eröffnung des Flughafens Franz Josef Strauß 1992 stieg das Luftfrachtaufkommen um rund 200 Prozent, 2014 wurden insgesamt rund 310.000 Tonnen Luftfracht umgeschlagen.

Im Vergleich zu 2013 war das eine Steigerung um 7,5 Prozent (Quelle: Stat. Bundesamt). Weltweit gehen sowohl Boeing (5 Prozent) als auch Airbus (4,8 Prozent) bis 2032 von einem Wachstum des weltweiten Luftfrachtverkehrs aus. Dieses Potenzial darf auch München nicht ungenutzt lassen.

Der Münchner Flughafen und die Region können an diesem Wachstum aber nur teilhaben, wenn durch eine dritte Start- und Landebahn die Zahl der Starts und Landungen erhöht werden kann.

Bereits heute muss Fracht vom Flughafen München zu anderen Flughäfen (im Wesentlichen nach Frankfurt) auf der Straße „getruckt" werden. 2014 belief sich die Menge an „getruckter" Fracht aus München bei unseren Mitgliedsunternehmen auf über 68.000 Tonnen. D.h., dass diese 68.000 Tonnen bereits abflugfertig am Flughafen München konsolidiert, dann aber deklariert als Luftfracht auf der Straße zu einem anderen Flughafen gefahren und dort ins Flugzeug verladen wurden. Kapazitätsengpässe, vielfältigere Verbindungen, höhere Flugfrequenz / Anzahl an Frachtflugzeugen und mehr Airlines geben die Unternehmen als Gründe hierfür an. „Eine zeitnahe politische Entscheidung für eine dritte Start- und Landebahn ist daher dringend erforderlich", sagt Brenner.

pdfLandesverband Bayerischer Spediteure für dritte Start- und Landebahn am Münchner Flughafen

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