(10.11.2022)

Forderung des bayerischen Branchenverbands: Bund als Eigentümer und Gesetzgeber darf Sicherheit nicht mit zweierlei Maß messen.

„Richtige Beobachtung, aber vereinfachte Schlussfolgerung“, so kommentiert der LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure e.V. die jüngste Studie des ADAC zur Situation auf den Parkplätzen entlang der Bundesautobahnen. Dabei hat der Automobilclub anhand von Stichproben festgestellt, dass Lkw-Fahrer in hohem Umfang „falsch“ parken, wie es in der Überschrift zu seiner Pressemitteilung heißt. Dabei stellt der ADAC einige Zeilen weiter selbst fest, dass dieses „falsch“ eigentlich „richtig“ ist: „Wer einen Brummi steuert und die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten will, ist regelmäßig gezwungen, das Fahrzeug verbotswidrig abzustellen.“

Das Dilemma der Fahrerinnen und Fahrer ist seit Jahren bekannt und war schon Gegenstand zahlreicher Medienberichte. Geändert hat sich gleichwohl nichts. Weil schon bei geringsten Verstößen gegen die gesetzlich verordneten Lenk- und Ruhezeiten drastische Strafen drohen, ist die Mangelwirtschaft an verfügbaren Parkplätzen systembedingt und führt tagtäglich zu kritischen Situationen, wie sie der ADAC während seiner Studie festgestellt hat. „Der Bund in seiner Doppelfunktion als Gesetzgeber einerseits und Bereitsteller von Infrastruktur andererseits gewichtet offenbar das Thema Sicherheit unter zweierlei Maßstäben“, kommentiert LBS-Geschäftsführerin Sabine Lehmann.

Zurecht würden die Pausen verordnet, damit das fahrende Personal ausgeruht und wach unterwegs ist und so zur Sicherheit im Straßenverkehr beiträgt. „Einsicht und Vorsicht gehen da bei Unternehmen wie Arbeitnehmern Hand in Hand“, so Lehmann.

Um dies im laufenden Betrieb umzusetzen, ist aber auch ein entsprechendes Angebot an Parkplätzen vonnöten, damit die Fahrerinnen und Fahrer auch rechtzeitig und risikofrei diese Pausen antreten können. Insbesondere in der Nähe von Grenzübergängen, bei denen es im Zuge von Kontrollen oder politischen Steuerungsmaßnahmen immer wieder zu unkalkulierbaren Aufenthalten in Staus kommt, ist der Mangel an Parkmöglichkeiten dramatisch: „Dort stehen nicht nur ein, sondern Dutzende von Fahrern vor dem gleichen Dilemma: Noch ein paar Minuten bis zur nächsten Pflichtpause, aber weit und breit keine Gelegenheit, sie zu absolvieren“, berichtet Lehmann aus der Praxiserfahrung von Mitgliedsunternehmen.

Das Defizit bei den Lkw-Parkplätzen an der Autobahn fällt umso schwerer ins Gewicht, als die heute gegebenen Verhältnisse weit davon entfernt sind, die künftigen Bedarfe an Parkpositionen abzudecken, die für das Laden der Batterien von E-Lkw erforderlich sein werden. „Es ist vernünftig, die Pausen des Fahrpersonals zu nutzen, um in dieser Zeit die Akkus der E-Lkw nachzuladen“, macht Lehmann auf einen bislang kaum beachteten Aspekt aufmerksam. „Dafür aber braucht es ein Mehrfaches dessen an Parkpositionen mit Ladestationen als die Zahl, die heute nur zum Parken zur Verfügung steht.“

Lesen Sie die komplette Pressemitteilung mit weitern Aussagen als PDF:

pdfLBS_PM_Parksituation_Lkw_an_der_Autobahn_2022_11_10

Adresse

LBS - Landesverband Bayerischer
Spediteure e.V.
Georg-Brauchle-Ring 91
80992 München

Tel. 089 30 90 707 0
Fax 089 30 90 707 77

info [@] lbs-spediteure.de
www.lbs-spediteure.de

Ihre Kontaktdaten
Ihre Nachricht