(29.10.2021)

Die Blockabfertigung am Mittwoch, den 27. Oktober 2021, dem Tag nach dem österreichischen Nationalfeiertag, ist noch nicht ganz überstanden, da gibt es die nächste Blockabfertigung – dieses Mal unangekündigt.

Die Blockabfertigung durch die Tiroler Verkehrsbehörden am 27.10.2021 hat – nicht zum ersten Mal – in Südbayern im Bereich der Autobahnen A8 München-Salzburg und A93 Rosenheim-Kiefersfelden zu Mega-Staus von 50 km Länge und mehr geführt, die sich bis in die späten Abendstunden hineinzogen. Teilweise musste die Polizei die Ausfahrten sperren, um ein noch größeres Verkehrschaos in der gesamten Region zu verhindern.

Wieder einmal konnten Speditions- und Transportunternehmen und deren Kunden zugesagte Termine nicht einhalten, Logistikketten sind nicht mehr planbar, die Fahrerinnen und Fahrer müssen mit überfüllten Parkplätzen klarkommen und können ihre gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten nicht einhalten. In manchen Gemeinden der Region war es aufgrund der Auswirkungen auf den gesamten Verkehr nicht mehr möglich, selbst mit dem PKW zur Arbeit zu kommen oder mit dem Lieferwagen Termine pünktlich zu erreichen.

Das alles geschieht in einem Umfeld, in dem aufgrund von knappen Transportkapazitäten und Mangel an Rohstoffen und Zulieferteilen die Lieferketten ohnehin schon massiv angespannt sind. Fahrerinnen und Fahrer auf den betroffenen Routen sind aus verständlichen Gründen immer weniger bereit, sich diese Umstände noch länger anzutun. Bis Januar 2022 sind noch zwölf weitere Blockabfertigungstermine angekündigt. Die bayerischen Logistikverbände LBT und LBS haben nicht nur die schlimmsten Befürchtungen hinsichtlich der Auswirkungen auf die betroffenen Unternehmen und deren Fahrpersonal. Die ohnehin schon gefährdeten logistischen Abläufe geraten weiter unter Druck.

Die von Tirol angepriesene „Rollende Landstraße“ kommt als ernsthafte Alternative nicht wirklich in Betracht, da reservierte Züge aufgrund der von Tirol provozierten Staus nicht erreicht werden können (Verladestation ist der Bahnhof Wörgl). Das durch Tirol verursachte Chaos beschränkt sich dabei schon lange nicht mehr auf die jeweiligen Blockabfertigungstage, sondern, wegen des Ausmaßes der Staus, auch mindestens auf die Folgetage.

Die heute – nicht angekündigte – Dosierung macht das ganze Ausmaß der Blockadehaltung der Tiroler Landesregierung deutlich:

  • Eine Blockabfertigung am Mittwoch,
  • deren Folgen noch nachwirken,
  • heute eine weitere Dosierung,
  • Wochenend- und Nachtfahrverbote am Wochenende,
  • ein Feiertagsfahrverbot am Montag (Allerheiligen) und
  • eine Blockabfertigung am kommenden Dienstag, dem Tag nach dem Feiertag.

Die Wirtschaft in Bayern, in Deutschland und in Italien leidet, ebenso wie die Bevölkerung in Bayern und Südtirol, sowie die im Stau stehenden Fahrerinnen und die Fahrer, die vielleicht nicht mehr rechtzeitig zum Wochenende nach Hause kommen - aber das scheint die politisch Verantwortlichen nicht zu berühren.

„Wir fordern die deutsche und bayerische Politik zum wiederholten Male auf, sich jetzt endlich mit Tirol und Österreich zusammenzusetzen, um nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Bei unseren Unternehmen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verstärkt sich das Gefühl, von allen Beteiligten im Stich gelassen zu werden. Die Politik muss jetzt endlich ihrem Gestaltungsauftrag nachkommen und entweder nach gemeinsamen Lösungen suchen oder Tirol in die Schranken verweisen“, betonen Sabine Lehmann, Geschäftsführerin des LBS, und Sebastian Lechner, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des LBT.

pdfPR_LBS_und_LBT_Blockabfertigung_in_Tirol_verursacht_Mega-Staus

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