(08.05.2024)

Umdenken und neugestalten zugunsten ganzheitlicher Veränderung: Das 13. Symposium „Logistik“ stand ganz im Zeichen von „Gemeinsam Innovationen nachhaltig digital voranbringen“.

Logistik als Querschnittsdienstleister über Branchen, Standorte und Geschäftsmodelle hinweg – das bedeutet auch, dass Unternehmen der Branche sich mit allen aktuellen Trends nicht nur befassen, sondern auch eigene Lösungen finden müssen. Als zielführende Plattform hat sich dabei erneut das Symposium „Logistik Innovativ“ erwiesen, veranstaltet am Logistik Kompetenz Zentrum (LKZ) in Prien am Chiemsee. Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Automatisierung, Technologie, Innovation, Kollaboration, Mobilität, Kultur und Mindsets – das sind nicht nur die Treiber der Wirtschaft heute. Sie sind auch Bestandteile einer ganzheitlichen Lieferkette und der dazugehörigen Logistik. Mehr 200 Teilnehmer aus dem In- und Ausland diskutierten unter diesen Vorzeichen Anfang Mai in Prien am Chiemsee beim gemeinsamen Wissens- und Erfahrungsaustausch.

Wie es Führungskräften gelingt, diese Bausteine erfolgreich im jeweiligen unternehmerischen Umfeld sowie in Business Plänen zu verankern, war Gegenstand lebhafter Diskussionen zwischen Experten, Innovatoren, Entscheidungsträger und Gestalter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden. Spannend ist nach Ansicht von Beobachtern die Aufgabe nicht zuletzt deshalb, weil jede Veränderung und jeder Fortschritt sich sofort wellenartig durch die Netzwerke fortsetzen, ohne die globale Logistik nicht mehr denkbar ist. Oder, wie es ein Teilnehmer am Symposium formulierte: „Da ändert sich ein Absatz zum Recycling in der Verpackungsverordnung – und schon müssen wir den Transport von Lebensmitteln zwischen der EU und Nicht-EU komplett neu denken.“

Massives Störpotenzial im alpenquerenden Verkehr

Aber auch beim Verkehr innerhalb der EU hapert es gewaltig, wie die Diskussion um Brenner & Co. zeigte: Die wachsenden Störungen im alpenquerenden Verkehr haben das Potenzial, die Lieferketten zwischen Süd und Nord nachhaltig zu beschädigen. „Das Ganze ist ein gesamteuropäisches Thema oder auch Problem“, sagte LBS-Geschäftsführerin Sabine Lehmann in der entsprechenden Podiumsdiskussion. „Daher sind wir auch der Meinung, dass sich Brüssel endlich darum kümmern müsste – grundsätzlich natürlich auf den Verhandlungswegen, nicht vor Gericht. Aber das passiert nicht in dem Maße, wie es nötig und angemessen wäre.“

Sie wandte sich auch deutlich gegen das gern genutzte Vorurteil, dass die Brenner-Route nur deshalb so stark genutzt werde, weil sie angeblich die finanziell günstigste Alpenquerung sei. „Diese Behauptung wird aber nicht bewiesen, sie ist schlichtweg falsch“, so Lehmann. „Wenn ich mehrere gleichwertige Alternativen hätte, was Entfernung, Gesamtkosten, Kapazitäten, Verbote angeht, und entscheide allein nach der Maut, dann würde diese Rechnung stimmen. Da diese Gleichwertigkeit aber nicht vorhanden ist, würden Unternehmer, die sich so verhalten das wirtschaftlich nicht lange überleben. Die Logistikbranche ist eine Branche, die sehr genau rechnen muss, damit es läuft.“

Von Resilienz bis Fachkräftemangel greifen alle Aufgaben ineinander

Wie eng die aktuellen Herausforderungen miteinander verknüpft sind, zeigte sich in Prien, dass Themen wie der digitale Wandel in der Arbeitswelt, klimafreundliche Güterverkehre, resiliente Lieferketten, Dekarbonisierung oder Lkw-Parkraum gleichrangig und gleich intensiv diskutiert wurden. „Versorgungssicherheit und die Resilienz der Lieferketten, geostrategische Spannungen, Nachhaltigkeitsanforderungen und die Bewältigung des Fachkräftemangels stehen gegenwärtig im Fokus der Entscheidungsträger. Mit unserem Symposium wollen wir in diesen herausfordernden Zeiten eine Plattform für den persönlichen Austausch bieten“, erläutert Dr. Petra Seebauer, Geschäftsführerin der LKZ Prien GmbH und Veranstalterin des Symposiums. „Wir wollen dem Netzwerkgedanken unseres Innovationszentrums folgend den teilnehmenden Gästen eine Bühne für den offenen konstruktiven Austausch und Dialog bieten.“

Mobilität gelingt nur miteinander

Moderator Dr. Volker Hillebrand, Partner bei der Implement Consulting Group machte insbesondere darauf aufmerksam, wie entscheidend und zukunftsrelevant es für die Branche ist, Nachhaltigkeit zur strategisch relevanten Größe in der Unternehmensführung zu machen: „Nachhaltigkeit ist heute und morgen für jeden Logistik- und Supply Chain-Verantwortlichen jederzeit als Thema auf dem Schreibtisch. Um unser Leben auch im Vergleich zu anderen Nationen weiter zu modernisieren, brauchen wir gleichermaßen die effiziente Mobilität von Menschen und Gütern.“ Veranstalterin Seebauer ergänzt: „Nur in einem stärkeren Miteinander wird es uns gelingen, die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen in unseren Wertschöpfungsnetzwerken zu meistern.“

Welle beim Personal steht noch bevor

Aus Sicht Hillebrands ist daher die Lösung dieser Aufgaben längst über individuelle Entscheidungen hinausgewachsen: „Wir haben nicht nur Fachkräftemangel, sondern generell eine riesigen Arbeitskräftemangel in der Logistik. Bei Fahrern ist das schon offensichtlich, beim Personal in den Logistikzentren steht die ,große Welle‘ noch bevor“, ist er überzeugt und skizzierte zwei zentrale Handlungsfelder: „Wie müssen wir die Arbeitswelt von morgen für die operativ Tätigen in der Logistik verändern? Warum ist jetzt die Zeit dafür? Und: Wie können Unternehmen mit einem Mix aus Technologieeinsatz, dem Aufbrechen von traditionellen Arbeitsmodellen und gezielten Digitalisierungs- oder Automatisierungsmöglichkeiten reagieren?“ An anderer Stelle gehe es darum, mit welchen innovativen Mobilitätskonzepten Kommunen und Betriebe einen wertvollen Klimaschutz-Beitrag im Sinne einer nachhaltigeren Infrastruktur leisten können? Oder: Welchen Beitrag können nachhaltige Standorte zur Energiewende leisten? Schon heute sind neue Logistik-Immobilien so konzipiert und gebaut, dass die Eigenstromproduktion mit Photovoltaik gesichert ist.

Quelle: LKZ/LBS

Die Speditions- und Logistikbranche – Architekten des Verkehrs und bedeutender Wirtschaftsfaktor

Der LBS - Landesverband Bayerischer Spediteure e. V. wurde vor 75 Jahren gegründet und ist das Sprachrohr für die Bayerische Speditions- und Logistikbranche. Der Landesverband vertritt über 430 Mitglieder mit mehr als 30.000 Beschäftigten.

Die Speditions- und Logistikbranche ist die drittgrößte Branche in Deutschland, die unter Einsatz aller Verkehrsträger Straße, Schiene, See- und Binnenschifffahrt sowie Luftverkehr Güter weltweit organisiert. Sie versorgt alle Bereiche der Wirtschaft mit logistischen Dienstleistungen, wird in die industriellen Produktionszyklen und Vertriebswege des Handels eingebunden und stellt damit eine unabdingbare Komponente für den Erfolg des Wirtschaftsstandortes dar.

Weiterlesen ...

Akademie

Ausbildung, Weiterbildung + Jobs in Spedition & Logistik

zur Homepage   

Mitglied werden

Mitglied werden und von Vorteilen des LBS profitieren

Mitglied werden   

Brennpunkt

Brennpunkt Spedition und Logistik: weitere Themen

Brennpunkt   

Termine

Veranstaltungen, Ausschüsse und Seminare - LBS-Termine

Termine   

Adresse

LBS - Landesverband Bayerischer
Spediteure e.V.
Georg-Brauchle-Ring 91
80992 München

Tel. 089 30 90 707 0
Fax 089 30 90 707 77

info [@] lbs-spediteure.de
www.lbs-spediteure.de

Ihre Kontaktdaten
Ihre Nachricht